(Re)think Social war das Motto, unter dem sich am 5. September rund 220 Schülerinnen und Schüler aus Nordrhein-Westfalen zur Medienscouts Convention der Landesanstalt für Medien NRW in Düsseldorf getroffen haben.
Gemeinsam mit Gästen aus den Bereichen Internet und Social Media diskutierten die Schülerinnen und Schüler, wie soziale Netzwerke zu sozialeren Orten gemacht werden können. Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller begrüßte die Medienscouts und ihre Beratungslehrkräfte und bedankte sich für das große ehrenamtliche Engagement.
Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller: „Wenn es die Medienscouts nicht geben würde, müssten wir sie erfinden. Die Idee ist bestechend. Die Medienscouts stehen ihren Mitschülerinnen und Mitschülern bei Fragen rund um die digitalen Medien mit Rat und Tat zur Seite. Ein wichtiges Thema dabei: Wie können wir Empathie und Menschlichkeit in sozialen Netzwerken stärken. Ich danke den Medienscouts für ihren Einsatz. Dabei gilt mein Dank auch den vielen engagierten Lehrkräften, die den Medienscouts als Beratungslehrkräfte zur Seite stehen und das Angebot an ihren Schulen erst ermöglichen.“
„Die Medienscouts sind genau deswegen so erfolgreich, weil sie etwa im gleichen Alter sind wie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler. So können sie die Inhalte hierarchiefrei vermitteln und auch bei akuten Problemen als vertrauensvolle Ansprechperson direkt helfen“, so Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW.
In fünf Workshops diskutierten die rund 220 Medienscouts an diesem Tag Strategien und Techniken, wie das Internet zu einem besseren Ort für alle werden kann. So gab der TikToker und Psychologe Etrit Asllani (@keinefakenews) Tipps und Anregungen, wie man sich und andere vor der Verbreitung von Desinformation schützt. Angelina Boerger (@kirmesimkopf) sprach mit den Schülerinnen und Schülern darüber, wie man die tägliche Informationsflut im Internet gesund übersteht. Ashley Forsson (@ashleyforsson) diskutierte mit den Medienscouts über Selbstdarstellung und Aktivismus im Netz. Weitere Themen des Tages waren der Zusammenhang von Digitalisierung und Klimaschutz und Techniken der Videoproduktion mit dem eigenen Smartphone. In einem eigenen Workshop wurde den begleitenden Lehrkräften ein Input zu den Themen Sexting sowie sexuellen Grenzverletzungen im Internet und Cybergrooming angeboten. Durch den informativen Workshop geleitet hat Annabel Krome vom Zentrum für Schulpsychologie Düsseldorf.
Bei der Talkrunde mit allen Teilnehmenden sprachen der Arzt und Aktivist Aljosha Muttardi und Heiko Hebig (Partnermanager bei Instagram) über die soziale Verantwortung aller Nutzerinnen und Nutzer. So trage jeder, der in sozialen Netzwerken aktiv ist und Inhalte verbreite, eine Verantwortung dafür, sich und andere nicht zu verletzen. Dies gelte unabhängig davon, wie viele Follower man habe und ob man privat oder als Influencer unterwegs sei.
Medienscouts NRW ist das größte Medienscoutsangebot im deutschsprachigen Raum. Gemeinsam mit dem Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen möchte die Landesanstalt für Medien NRW das Angebot perspektivisch an allen weiterführenden Schulen in Nordrhein-Westfalen anbieten. Bisher wurden an rund 1000 Schulen mehr als 5200 Schülerinnen und Schüler als Medienscouts qualifiziert und rund 2300 Beratungslehrkräfte ausgebildet.