Challenges starten
+ Herausforderungen sind spannend
+ haben einen Schneeballeffekt
+ bewirken Austausch über das Thema
– kurzzeitige Wirkung
– müssen gut vorbereitet werden
Ihr kennt Challenges von Instagram oder TikTok. Medienscouts-Projekte erzeugen durch Challenges Aufmerksamkeit zu Medienthemen.
Tipps für Challenges:
- Eine Challenge muss gut geplant werden. Macht durch Plakate oder Flyer die Challenge bekannt. Stellt die Challenge in den Klassen mit einer Präsentation vor.
- Wählt ein Start- und ein End-Datum. Eine Challenge über die Ferienzeit oder freie Tage verspricht weniger Erfolg. Die Durchführung über eine ganze Schulwoche macht die Challenge zu einem Thema an eurer Schule. Eure Lehrerinnen und Lehrer und Mitschülerinnen und Mitschüler können sich austauschen.
- Umso kürzer die Challenge desto höher die Wahrscheinlich, dass viele Leute teilnehmen. Die Anfangsfreude trägt einen leicht durch fünf Tage. Auch im Online-Bereich geht der Trend zu kürzeren Online-Challenges.
Ihr könnt fertige Challenges übernehmen:
- Die Offline-Challenge von Jugendlichen für Jugendliche von klicksafe und Nummer gegen Kummer mit kleinen Aufgaben für jeden Tag wird als PDF zum Download angeboten. Übernehmt diese oder einige Herausforderungen für eure Kampagne.
- Das Kartenset Handysektor Real-Life-Challenge stellt euch und eure Mitschülerinnen und Mitschülern jeden Tag vor eine neue Herausforderung zum Thema Smartphone. Die Karten könnt ihr als PDF herunterladen. Druckt diese mehrfach aus und sucht euch dann eine Challenge-Partnerin oder einen Challenge-Partner in eurer Schule.
Schul-eSports-Meisterschaft
+ Spiele machen Spaß
+ eine große Zielgruppe wird erreicht
+ kostenlose Alternative zu kostenpflichtigen Spielen werden bekannter
– es werden PCs oder Laptops benötigt
– auf App-Basis können nur Smartphones und Tablets mit Android-Betriebssystem teilnehmen
eSports-Meisterschaften im Computerspielbereich sind nicht neu. Eine Schul-eSports-Meisterschaft unterscheidet sich von den kommerziellen Veranstaltungen. Die Freude an der geteilten Faszination an Computerspielen steht im Vordergrund. Schülerinnen und Schüler zeigen ihr Können untereinander und gegeneinander.
Zu klärende Fragen im Vorfeld sind:
- An welchen Tagen, zu welchen Zeiten und an welchem Ort in der Schule findet der Wettbewerb statt?
- Findet der Wettbewerb nur in einem Jahrgang statt oder können alle Jahrgänge daran teilnehmen?
- Findet der Wettbewerb nur an eurer Schule statt oder nehmen alle Medienscouts-Schulen eurer Medienscouts-Region teil?
- Welches Spiel wird gespielt?
Vermeidet Werbung für kostenpflichtige Spiele und kommerzielle Aspekte. Spielt in Schul-eSport-Meisterschaften OpenSource und Freeware-Spiele.
Zwei Tipps für Freewarespiele für eure Schul-eSports-Meisterschaft:
- SuperTuxKart: entspricht dem Vorbild Mario Kart (USK Altersfreigabe ab 6 Jahren). SuperTuxKart gibt es für PC, Mac OS, Linux und Android. Am PC können zwei Spielerinnen und Spieler per Splitscreen an einem Gerät spielen. Dies ist wichtig für eine spannende Endausscheidung in der Pausenhalle.
- Minetest: entspricht dem Vorbild Minecraft (USK Altersfreigabe ab 6 Jahren). Minecraft gibt es für PC, Mac OS und Android-Systeme. (Minetest lässt sich auch gut in Projektwochen einsetzen. Damit kann beispielsweise eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern eure Schule nach- und dann umbauen.)
Stand am Tag der Offenen Tür
+ Öffentlichkeitsarbeit für Eltern
+ zeitlich begrenzt
– Aufwand für Vorbereitung
– Stand muss den ganzen Tag besetzt sein
Zum Tag der offenen Tür kommen viele Eltern, Freundinnen und Freunde der Schule und vielleicht auch ehemalige Schülerinnen und Schüler an eure Schule. Stände sind aufgebaut. Aktionen finden statt. Eine sehr gute Gelegenheit für euch als Medienscouts eure Arbeit zu zeigen.
Tipps: Kümmert euch im Vorfeld rechtzeitig um einen attraktiven Standplatz. An zu abgelegenen Plätzen kommen weniger Besuchende oder ihr müsst sie zu euch lotsen. Geht rum und verteilt Flyer. Geht auf Menschen zu und befragt sie für eine Umfrage.
Die Besuchenden möchten an diesem Tag etwas zum Schauen haben.
- Hängt eure bisher erstellten Plakate und Flyer an Standwänden auf. Auch die Ergebnisse einer durchgeführten Umfrage machen sich gut an eurer Medienscouts-Stellwand.
- Versucht mit den Besuchenden ins Gespräch zu kommen. Bietet daher Gesprächsanreize. Zeigt zum Beispiel ein Video zu einem Thema. Die Bilder sollten für sich sprechen. An einem solchen Tag ist es womöglich laut und man versteht den Ton nicht.
- Führt unter den Besuchenden eine Umfrage durch. Eine Umfrage mit geschlossenen Fragen könnt ihr an dem Tag auswerten und die Ergebnisse an eurer Wand aufhängen.
- Verteilt Flyer von klicksafe oder Flyer, die ihr selbst erstellt habt.
Umfragen
+ Ergebnisse helfen bedürfnisorientierter zu arbeiten
+ gibt einen Überblick über die Mediennutzung vor Ort
– müssen ausgewertet werden
– freiwillige Umfragen haben geringen Rücklauf
Eine Umfrage hilft euch eure Arbeit als Medienscouts in eurer Schule zielgerechter zu machen.
Folgende Schritte müsst ihr für eine Umfrage durchlaufen:
- Am Anfang einer Umfrage steht die Frage: Welche Daten wollt ihr erheben? Ausgehend von der Frage „Was will ich wissen?“ erkennt ihr die von euch zu befragende Zielgruppe. Erst dann geht es an die Gestaltung des eigentlichen Fragebogens.
- Nun fangt ihr an eure Fragen zu formulieren. Versucht genau zu fragen. Ja oder Nein-Fragen erleichtern euch später eine Auswertung.
- Nun muss die Zielgruppe genauer definiert werden. Die Befragung aller Schülerinnen und Schüler gibt ein genaues Bild. Für einen Jahrgangsvergleich reicht es aber vielleicht auch je Jahrgang eine Klasse zu nehmen. Man nennt die Auswahl „repräsentativ“. Die ausgewählte Klasse des Jahrgangs repräsentiert den ganzen Jahrgang.
Bei geschlossene Fragen sind die Antwortmöglichkeiten vorgegeben. Teilnehmende können in einer Umfrage entweder exakt eine Antwort auswählen (Einfachnennung) oder mehrere (Mehrfachnennung).
Beispiel:
Einfachnennung
Hast du ein Handy? Ja/Nein
Mehrfachnennung
Welche Geräte besitzt du?
- Smart Watch
- Handy
- Tablet
- Laptop
Geschlossene Fragen sind für Zielgruppen geeignet, die weniger gerne schreiben und nicht viel Zeit haben. Die Vorarbeit ist umfangreich.
Offene Fragen erfolgen über einen Freitext. Im Gegensatz zu ge-schlossenen Fragen ist die Vorarbeit nicht so umfangreich. Dafür ist die Auswertung wesentlich umfang-reicher.
Weitere Tipps für eure Umfragen:
- Erklärt den Teilnehmenden vor der Umfrage:
- worum es bei Umfrage geht;
- wie viele Fragen zu beantworten sind;
- wie lange die Beantwortung der Fragen voraussichtlich dauern wird.
- Optimiert jede Online-Umfrage für das Smartphone. Aufgrund des kleinen Displays steht hier verhältnismäßig wenig Platz zur Verfügung. Teilnehmende einer Umfrage wollen nicht ständig scrollen. Also: keine langen Wörter oder Sätze benutzen.
- Für die Teilnahme an einer Umfrage braucht ihr Anreize. Es muss nicht immer Geld oder ein Gewinn sein. Durch Aussagen wie „Deine Meinung ist gefragt“, „Wir brauchen dich“ oder „Wichtig für deine Schule“ fühlen sich Angesprochene wichtig und beantworten eher eure Fragen.
- Testet die Umfrage. Legt den Fragenkatalog mindestens fünf Freundinnen oder Freunden zum Ausfüllen vor. Solche Testläufe zeigen mögliche Unklarheiten und überflüssige Fragen auf. Verbessert eure Umfrage danach. Erst dann geht ihr mit der Umfrage an die Zielgruppe.
Nach der Umfrage müsst ihr die Ergebnisse auswerten. Das kann bei Umfragen auf Papier etwas Zeit kosten. Eine Online-Umfrage nimmt euch die Auswertung ab. Mit MS-Teams lassen sich zum Beispiel Umfragen erstellen.
Zwei weitere Online-Tools für Umfragen:
- Das kostenlose PINGO bietet geschlossene Fragen (Single-Choice-Fragen, Multiple-Choice-Fragen) und offene Fragen (Freitext- oder numerischen Fragen). Ein Erklär-Video gibt euch einen Überblick über alle Funktionen. Nach dem Anlegen eines Accounts durch Registrieren können beliebig viele Fragen erstellt werden. PINGO lässt sich einfach bedienen. Teilnehmende geben für die Teilnahme einen Zugangscode ein oder scannen einen QR-Code. Im Anschluss an die Umfrage erstellt PINGO eine Auswertung der Antworten. Die Auswertung gibt es als Diagramm, Tabelle oder im Falle einer Freitextfrage als Tagcloud. Die Umfrage lässt sich zeitlich begrenzen oder zeitlich unbegrenzt durchführen. PINGO ist DSGVO-konform. In dem Video PINGO – How to Video erklärt Julian Weigel die Erstellung eines Fragebogens. Eine weitere Erklärung zeigt Pingo | Umfragen im Unterricht leicht gemacht | kostenlos & einfach von Hope Street.
- Mit Mindwendel lassen sich offene Fragen stellen. Die Antworten können von anderen gelikt werden. So entsteht ein Ranking mit den beliebtesten Antworten. Nachdem das Mindwendel erstellt ist, bekommen die anderen den Link und schon geht es los. Möglichkeiten für den Einsatz von Mindwendel wären zum Beispiel „Was nervt euch an eurem Klassenchat?“ oder „Was wären Regeln für den Umgang mit Handys an unserer Schule?“. Für Mindwendel müssen sich weder die Erstellenden noch die Teilnehmenden einer Umfrage anmelden. Es werden keine Daten gesammelt.
Slot am Elternabend
+ macht Medienscouts für Eltern sichtbar
+ Medienscouts geben Eltern Einblicke in Medien
– findet nicht in der Schulzeit statt
– Medienscouts sollten auf Fragen vorbereitet sein
Über die Landesanstalt für Medien NRW werden für Schulen Elternabende zum Thema Medien angeboten. Diese Elternabende finden im Rahmen des Projektes „Eltern und Medien“ statt. Ein*e Medienpädagog*in kommt an eure Schule und arbeitet im Abendbereich mit Eltern. Ein solcher Abend dauert vielleicht von 19:00 bis 21:00 Uhr.
Als Medienscouts könnt ihr diesen Abend mit eurem Wissen rahmen. Im Vorfeld des Vortrags seid ihr eine halbe Stunde vorher in dem Vortragsraum. Dort gebt ihr zum Vortrag passend Eltern Medieneinblicke. Zum Thema „Soziale Medien“ etwa zeigt ihr Instagram oder TikTok.
Dazu braucht ihr eigene Geräte. Instagram und TikTok könnten auf Schulcomputern gesperrt sein. Eure Schule verfügt über keinen grafikfähigen Computer und keine Konsole. Monitore und Beamer können vielleicht von der Schule oder dem Medienzentrum zur Verfügung gestellt werden.
Zu Beginn des Vortrags schaltet ihr die Geräte ab und verlasst den Raum. Dies dient zu eurem Schutz. Ihr solltet bei einem vielleicht kritischen Thema nicht als beispielhafte Jugendliche antworten müssen. Ihr seid nur ein paar und die Erwachsenen sind viele an dem Abend. Die Erwachsenen sollen unter sich mit dem oder der Medienpädagog*in diskutieren.
Aktionen am Safer Internet Day
+ macht eure Medienscoutsschule sichtbar
+ zentraler Tag für Aktionen zu Medien
+ eine gute Aktion könnte wiederholt werden
– nur an diesem Tag
– eure Aktion könnte in dem Angebot der vielen Aktionen untergehen
Der Safer Internet Day (kurz: SID) findet seit 2008 auch in Deutschland jährlich am Dienstag der zweiten Woche des Februars statt. Unter dem Motto „Together for a better Internet“ (deutsch: Zusammen für ein besseres Internet“) setzen sich an diesem Tag viele Menschen für mehr Sicherheit im Internet ein. Mit den Aktionen sollen Menschen im selbstbestimmten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien unterstützt werden.
klicksafe, nummergegenkummer, jugendschutz.net und internet-beschwerdestelle sammeln und begleiten die Aktionen an diesem Tag. Dafür können im Vorfeld die Aktionen bei klicksafe eingereicht werden. klicksafe trägt diese auf einer Veranstaltungsübersicht ein. Diese gibt Interessierten einen Überblick über alle Aktionen in Deutschland.
Merkt euch diesen Tag. Schaut ab Dezember auf www.klicksafe.de vorbei. Tragt eure Aktion an diesem Tag an eurer Schule auf klicksafe ein. So taucht eure Medienscoutsschule in der Veranstaltungsliste auf und ihr werdet sichtbar für Menschen aus ganz Deutschland.
klicksafe stellt Logos und anderes Material zum Safer Internet Day als Download zur Verfügung. Mit den Grafiken dürft ihr eure Aktionen bekannt machen und ihr dürft die auf euren Plakaten und Flyern zu dem Safer Internet Day benutzen.
Wichtig ist: Macht etwas an diesem Tag an eurer Schule und holt den Safer Internet an eure Schule.
Tipp: Der SID-Infoletter hält euch auf dem Laufenden. Abonniert ihn mit eurer Medienscouts-E-Mail-Adresse.
Planung von Aktionen mit dem Jetzt-Bald-Später-Raster
+ durch Aufteilung in kleine Schritte werden aus Ideen Projekte und Aktionen
+ hilft bei jeder Planung
– kleine Schritte bedeuten kleine Schritte
– baut auf die Verantwortlichkeit eures ganzen Medienscouts-Teams
Der Weg zwischen eurer Idee und eurer fertigen Aktion heißt Planung. Eine Planung ist ein Prozess. Ohne Planung herrscht Chaos. Als Folge verliert ihr die Lust an der Umsetzung auch der großartigsten Idee. Eine gute Planung mit kleinen Schritten sorgt für die Umsetzung eurer Ideen in erfolgreiche Aktionen.
Eine Hilfe zur Planung von Aktionen bietet das Jetzt-Bald-Später-Raster. Ihr könnt euch eine bearbeitbare Vorlage im DOCX-Format (Word) oder im RTF-Format (für alle Textverarbeitungen) runterladen.
Die Begriffe „jetzt“, „bald“ und „später“ stehen für die Zeit. „Jetzt“ steht für heute, morgen oder spätestens nächste Woche. Nicht später. „Bald“ kann zwei oder drei Wochen bedeuten. „Später“ findet die Aktion statt.
Die Begriffe „Wir“, „Wir mit anderen“ und „Nur andere“ stehen für die beteiligten Menschen. Mit „Wir“ seid ihr gemeint als Medienscouts. Einiges könnt ihr nicht allein planen oder herstellen. Ihr benötigt Hilfe. Dies können nur „Wir mit anderen“ durchführen. „Nur andere“ in der Planung sind Menschen ohne euch. Dies könnten zum Beispiel der Hausmeister oder die Hausmeisterin sein, weil sie Schlüssel für Räume verwalten.
Wertvoll wird das Jetzt-Bald-Später-Raster durch die Namen in den beiden Zeilen „Verantwortlich:“ und „Ich habe Lust mitzuarbeiten:“. Da stehen Namen aus eurer Medienscouts-Gruppe. Das Eintragen der Namen ist fast so etwas wie ein Vertrag und verpflichtend.
Ihr könnt eure Ideen für Aktion des nächsten Halbjahres auf ein Raster schreiben. Nehmt dann aber für jede Idee ein weiteres Jetzt-Bald-Später-Raster. Jeder Flyer, jedes Plakat und jede Umfrage braucht ein eigenes Planungsraster.