(Düsseldorf, 1. April 2016) Die nächste Phase des Medienkompetenzprojekts Medienscouts NRW der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) ist eingeläutet: Nach den Osterferien starten die ersten von weiteren knapp 40 neuen Schulen mit der Grundausbildung von Medienscouts, und die „alten Hasen“ der übrigen über 560 Schulen haben die Chance, ihre Kenntnisse in Aufbauworkshops zu vertiefen. Medienscouts sind Schülerinnen und Schüler, die Gleichaltrigen bei Fragen und Problemen rund um die Mediennutzung zur Seite stehen: von Cybermobbing über Datenschutzeinstellungen in sozialen Netzwerken bis hin zu Aspekten des Persönlichkeits- und Urheberrechtes.
Verankerung in kommunalen Strukturen
Auch in 2016 macht das Projekt einen weiteren Schritt in Richtung Selbstständigkeit, indem das Train-the-Trainer-Programm, das inzwischen bereits in elf Kreisen und Städten erfolgreich erprobt ist, fortgeführt wird. Neu dabei sind in 2016 Dortmund, die Kreise Gütersloh, Viersen, der Rheinisch-Bergische-Kreis sowie in Kooperation die Kreise Paderborn und Höxter.
Ziel dieses Train-the-Trainer-Programms ist die nachhaltige Verankerung des Medienscouts-Projektkonzeptes in kommunalen Strukturen. Im Rahmen dieses Programms nehmen lokale Fachkräfte („lokale Trainerinnen und Trainer“) an den Ausbildungsworkshops teil, um anschließend selbstständig den bereits aktiven Schulen in ihrer Kommune bei der schulischen Umsetzung unterstützend zur Seite zu stehen sowie die schulübergreifende Vernetzung der Scouts und Lehrkräfte untereinander durch Fortbildungsangebote zu fördern. Darüber hinaus sollen die neuen lokalen Trainerinnen und Trainer in eigener kommunaler Regie am Projekt interessierte Schulen zu Medienscouts und Beratungslehrkräften eigenständig ausbilden können.
Neue Impulse für die schulische Projektumsetzung – Bewerbung weiterhin möglich
Der Fokus der Projektaktivitäten liegt in diesem Jahr klar auf der nachhaltigen Verankerung des Projekts vor Ort: Bereits ausgebildete Medienscouts und Beratungslehrkräfte erhalten die Chance, in Aufbauworkshops neue Impulse für ihre praktische Arbeit an den Schulen zu bekommen. Das Angebot umfasst sowohl aktuelle Themen wie Sexting und Cybermobbing als auch Praxistipps zur schulischen Projektumsetzung.
Dieses Angebot stößt bereits auf große Resonanz: Die Kommunen Bielefeld, Dortmund, Hagen, Hamm, Herne, Höxter, der Märkische Kreis, Marl, Mettmann/Velbert, Münster, Viersen und Warendorf haben sich bereits für die Durchführung von Aufbauworkshops für ihre teilnehmenden Medienscouts-Schulen angemeldet.
Der Abruf von bis zu zwei Aufbauworkshops ist für bereits am Projekt teilnehmende Kommunen weiterhin möglich. Informationen dazu gibt es unter dem Menüpunkt „Bewerbung“.
Nahezu flächendeckende Projektbeteiligung in NRW – Zahlen und Fakten
Mit dem Angebot möchte die LfM die Vernetzung lokaler Akteure vor Ort stärken, weiter ausbauen und dazu beitragen, die Peer-to-Peer-Arbeit an den Schulen in Nordrhein-Westfalen nachhaltig zu verankern. Insgesamt werden nach dieser Ausbildungsphase in NRW bereits über 2.400 Schülerinnen und Schüler zu Medienscouts qualifiziert worden sein. Seit Beginn der Pilotphase im Jahr 2011 wurden diese in über 600 Schulen ausgebildet. Hinzu kommen mehr als 1.200 Beratungslehrkräfte. Es nehmen 47 von 53 Kommunen in NRW am Projekt teil – dies entspricht einer kommunalen Beteiligungsquote von 89 Prozent. Damit ist das Projekt Medienscouts NRW das größte seiner Art im deutschsprachigen Raum.